Markus hat mich schon wieder im Stich gelassen.
Vielleicht habt ihr diese Redewendung schon öfter gehört und euch gewundert, was sie bedeuten soll. Man benutzt sie, wenn man jemandem in einer schwierigen Situation nicht hilft. Dies kann nicht nur für Personen benutzt werden, sondern auch für Maschinen, wenn sie nicht mehr funktionieren oder kaputtgehen.
Du kannst also z.B. von einem Freund im Stich gelassen werden, aber auch von deinem Handy.
Doch woher kommt diese Redewendung?
Dafür gehen wir zurück in das Mittelalter zu Rittern und Ritterturnieren. Manchmal fiel ein Ritter von seinem Pferd. Er brauchte Hilfe, um wieder auf sein Pferd zu kommen. Ihr müsst euch vorstellen, dass die Ritterrüstung viele Kilos gewogen hat und der Ritter sich daher nur schwer bewegen konnte. Alleine auf sein Pferd zu kommen, stellte eine große Herausforderung dar, die er nicht bewältigen konnte. Normalerweise eilte dann sein Knappe zu Hilfe. Natürlich kam es auch vor, dass dieser zu langsam war. Dies hatte zur Folge, dass der Ritter von seinem Gegner getroffen oder gestochen werden konnte. Der Knappe ließ seinen Ritter demzufolge „im Stich“.
Auch der übrigen Bevölkerung gefielen die Ritterturniere und sie ließen sich von ihnen inspirieren. Sie organisierten beispielsweise das Fischerstechen, das auch heute noch in einigen Städten stattfindet. Dabei stehen sich zwei Mannschaften auf Booten gegenüber. Jeder versucht nun, die gegnerische Mannschaft mit einer Art Speer vom Boot ins Wasser zu stoßen. Die Mannschaft, bei der die Person mit dem Speer zuerst im Wasser ist, hat verloren.
Ihr seht, es ist kein sehr angenehmes Gefühl, im Stich gelassen zu werden.
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