Gestern musste ich ein Referat in Biologie halten. Antonia hat mir eine Frage gestellt. Da hab ich den Faden verloren…
Wer kennt das nicht? Man erzählt etwas, eine Person stellt eine Frage oder spricht dazwischen und schon hat man vergessen, was man gerade sagen wollte.
Doch woher kommt diese Redewendung?
Eine mögliche Herleitung stammt aus der griechischen Mythologie. Der Königssohn Theseus reiste nach Kreta. Dort lebte ein Minotaurus, das heißt eine Gestalt halb Mensch, halb Stier. In regelmäßigen Abständen mussten dem Minotaurus Menschen als Opfer dargeboten werden. Deshalb wollte Theseus dem ganzen Spuk ein Ende bereiten, indem er den Minotaurus tötete. Allerdings lebte dieser in einem Labyrinth. Dies bedeutete, dass Theseus nicht nur den Minotaurus besiegen, sondern auch den Weg zu ihm und wieder zurück zum Eingang des Labyrinths finden musste. Als Theseus nun in Kreta ankam, verliebte er sich in die Königstocher Ariadne. Diese gab ihm den Tipp ein Wollknäuel mitzunehmen. Diesen sollte er am Eingang des Labyrinths befestigen und auf seinem Weg abrollen. Nachdem er den Minotaurus besiegt hatte, brauchte er also nur dem Faden zu folgen, um den Rückweg zu finden. Wenn er den Faden verloren hätte, hätte er sich im Labyrinth verirrt und den Rückweg nicht gefunden.
Eine andere Erklärung zieht eine Verbindung zum Spinnen. Dabei werden verschiedene feine Fasern wie z.B. Wolle miteinander verknüpft, um einen dickeren Garn herzustellen. Verliert man bei der Arbeit einen dieser Fäden aus der Hand, so muss man eine Pause machen und den verlorenen Faden wieder zurücknehmen.
Beide dieser Erklärungen erscheinen nachvollziehbar. Zum Glück gelingt es meistens den Faden wieder aufzunehmen bzw. zu finden und man kann seinen Vortrag fortsetzen.
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