Oft sollen Texte laut vor der Klasse vorgelesen werden. Das finde ich im Fremsprachenunterricht problematisch. Wer Deutsch als Fremdsprache lernt soll doch lieber Muttersprachler als Vorbild für die Aussprache hören, und nicht die Mitschüler, die vielleicht einen griechische, italienischen, amerikanischen “Akzent” haben! Aber natürlich wollen viele Lerner ihre “Lese-Flüssigkeit” trainieren. Lautes Lesen ist natürlich eine Möglichkeit, zu lernen – kombinieren wir es doch mit lautem Lachen! Nehmen wir den Schülern die Angst, laut vor den anderen zu lesen! Konzentrieren wir uns auf das Wie! Wenn wir im Sprachzentrum bei Schülergruppen Texte laut lesen wollen, gibt es extra Aufgaben, wie gelesen werden soll. Jeder Schüler bekommt eine andere “Rolle” und soll einen Abschnitt des Textes so laut lesen:
– neutral / ganz schnell / gaaaanz laaangsaaam
– murmeln/ flüstern/ rufen
– wie ein Computer / wie ein Sportreporter / wie ein Politiker
– nach 10 Tassen Kaffee / hungrig / betrunken
– aggressiv / traurig / sehr fröhlich
– jedes Wort 3 mal / nur jedes 2. Wort / den Satz rückwärts
– 2 Leser abwechselnd (Wörter)/ mehrere Leser im Chor/ als Echo /alle der Reihe nach (jeder 1 Wort)
– alle im Laufen vor sich hinsprechend (wie in einem Kreuzgang)
Diese Lese-Übung ist immer sehr lustig – je komplizierter der Text, desto fröhlicher das Vorlesen! Natürlich können auch eigene Rollen/Ideen gelesen werden! Und wenn wir dann diesen einen Text 10 oder mehr mal gelesen haben, haben wir so ganz nebenbei die Aussprache, die Flüssigkeit, die Satzmelodie, die Intonation und die Wörter gelernt und wir hatten viel Spaß dabei! Laut lesen und laut lachen!
Toll!I